Übungen zur Kultivierung der Lebensenergie lassen sich bis in die Zeit des vordynastischen Ägypten zurückführen.
Uralte Qi Gong-Übungen:
Alte Schriftrolle aus China
Der Drache und der Tiger:
Symbole für die Kräfte von Himmel und Erde, Yin und Yang
Aufnahme der elektromagnetischen Ausstrahlung einer Hand, mittels des Kirlian-Photographieverfahrens.
Anhand der Beschaffenheit der Ausstrahlung lassen sich Rückschlüsse auf die Gesundheit ziehen.
Kirlian-Aufnahme: Links ein Pilz aus organischem Anbau, rechts aus kommerzieller Züchtung.
Was ist "Professionelles Qi Gong"?
Kann man also das Qi-Gong und das Tai Chi selbstständig und ohne die Hilfe eines persönlichen Lehrers erlernen? Wie gesagt - die Antwort lautet definitiv: Ja. Es ist möglich. Vorausgesetzt man kennt die wichtigen und authentischen Grundlagen und Übungsziele und wendet sie beim eigenen Üben an. Unglücklicherweise sind diese wichtigen Grundlagen bislang weder in der deutschsprachigen Literatur noch in den meisten Kursen zu finden - während in Asien wie selbstverständlich nach ihnen trainiert wird.
Die Gründe für die zweifelhafte Qualität des Qi-Gong und des Tai Chi im Westen sind vielleicht vielfältig:
Was aber sind diese wichtigen Grundlagen des Qi Gong?
Eine umfassende Kenntnis, wie, warum und wodurch das Qi-Gong eigentlich funktioniert: Welcher Art der biologisch-energetische Mechanismus ist, über den jedes Lebewesen und insbesonders der Mensch mit dieser Urkraft der Natur verbunden ist - und wie man diesen Kraftstrom unbegrenzt intensivieren kann. Beziehungsweise wie, wodurch und womit genau und schließlich der vermehrte Zustrom von Lebensenergie in den Organismus überhaupt in Gang gesetzt wird. Die Wenigsten kennen diese Grundlagen, die dem des Fließens elektrischen Stromes gleicht bzw. eine Analogie hierzu auf den feinstofflicheren Ebenen aufweist. Diese Kenntnisse sind wichtig - nur wenn der Übende genau über diese Wirkungsweise im Klaren ist, kann er sicher und souverän sein eigenes und individuelles Training gestalten.
Ein Verständnis der verschiedenen, prinzipiellen Arten des Qi-Gong: Eine jede Qi-Gong-Übungen, die Ihnen irgendwo begegnen mag, möchte im Grunde immer nur eines von 4 Zielen erreichen. Durch eine Kenntnis der energetischen Mechanik des menschlichen Organismus und wie sie im Qi-Gong genutzt wird, ist man in der Lage, eine jede Übung entsprechend in ihre richtige Kategorie einzuteilen - so dass man sich sofort ein Bild machen kann, was sie im Grunde erreichen, bezwecken und bewirken soll. Dies wiederum befähigt den Praktizierenden, sich effizient sein eigenes, geeignetes Training zusammen zu stellen.
Die richtigen Ziele und inneren mentalen Prozesse: Wenn sich ein Steuermann nicht über das eigentliche Ziel im Klaren ist und auf welcher Route er dort hin gelangt, wird er niemals dort ankommen. Im Qi-Gong und Tai Chi sollen ganz bestimmte, wichtige, energetische Ziele erreicht werden. Dazu gehört die Etablierung und Intensivierung der verschiedenen Kreisläufe (der "mikrokosmische" und der "makrokosmische Kreislauf"), das Füllen des Dantian, die Ausbildung der Zentrallinie (des zentralen Kraftstroms) und das "leihen der Energie der Erde". Gesundheit, eine stetig steigende Vitalität und eine sich entwickelnde, profunde Heilkraft sind dann quasi nur ein automatisches Nebenprodukt.
Die korrekte körperliche Haltung: Nur eine ganz bestimmte körperliche Haltung beschleunigt und intensiviert den Energiefluss. Auch sie war Teil des Jahrhunderte alten Geheimnisses über die Kultivierung der Lebenskraft. Dazu gehören vor allem: Die richtige Ausrichtung der Wirbelsäule und aller Körperteile zueinander (Kopf, Torso, Brust, Rücken, Arme, Hüftgelenke, Beine und Füße) und die richtige Haltung der Gelenke.
Die Ziele des "Professionellen Qi Gong"
Authentisches Qi-Gong erhöht immer mehr das eigene Energieniveau. Durch Kenntnis der richtigen Grundlagen lernt der Praktiker, einen immer stärkeren Strom der Lebenskraft in sich zu erzeugen. Diesen Strom deutlich zu fühlen stellt das erste große Ziel des Trainings dar.
Denn sobald dieser Strom der Lebensenergie fühlbar ist, benötigt man wahrhaft keinen Lehrer mehr. Die eigene Praxis, der gefühlte Strom der Lebenskraft selbst ersetzt fortan jede entsprechende Anleitung. Denn an ihm kann man sich sicher orientieren und jederzeit seine Haltung optimal korrigieren. Nach und nach, mit fortschreitender Praxis, begreift man auf diesem Wege auch immer umfassender die energetische Mechanik der Übungen und des Qi-Gong allgemein.
Ein solchermaßen erhöhtes Energieniveau beweist sich zuerst in einer deutlichen Zunahme der eigenen Gesundheit - und schließlich, nach etwa 2-4 Jahren Training, in einer zunehmenden Heilkraft und anderen Phänomenen. Wer glaubt, bereits nach einem Wochenendseminar andere Menschen "energieheilen" zu können, der darf das tun - aber ist hier sicherlich falsch.
Zuerst wird dieser Strom in Form des sog. "Makrokosmischen Kreislaufs" bzw. der "Verbindung oder des Kraftstroms zwischen Himmel und Erde" etabliert. Das feinstoffliche Energiefeld der Erde wird dabei als eine negativ geladene, dem magnetischen Prinzip analoge Quelle betrachtet und gehandhabt - während die kosmische Kraftquelle (oder im chinesischen: "Der Himmel") als eine positiv geladene, dem elektrischen analoge Quelle betrachtet und gehandhabt wird. Analog zur materiellen Kraft der Elektrizität fließt dabei auch hier stets der Strom vom Positiven Pol hin zum Negativen Pol - also vom Scheitelpunkt des Kopfes, durch den Körper und den REN-Hauptmeridian über die Füße in den Untergrund.
Bei der Etablierung dieses Stromes kommt es bei fortschreitendem Üben zu einem fühlbaren Phänomen, das man "Central Equilibrium" oder "Centerline" bzw. "Zentrales Gleichgewicht" oder die "Zentrallinie" nennt - diese stellt nichts weiteres dar, als eine stabile und deutliche Ausprägung dieses Kraftsromes, der genau der statischen Zentralachse und dem Lot des Körpers entspricht. Unser Grundsatz ist immer: "Statische Leitfähigkeit (Körpergewicht, Gravitation, der Weg einer Krafteinwirkung auf den Körper) = Energetische Leitfähigkeit!" - auch mit Hilfe dieser Regel wird der Praktiker also in die Lage versetzt, immer eigenständiger, auch ohne große Anweisung, die optimale Haltung und viele Geheimnisse der Praxis selbst heraus zu finden. Später wird diese Zentrallinie immmer mehr intensiviert und schließlich zu einem 360°-Kraftfeld um den ganzen Körper bzw. in jede beliebige Richtung hin ausgedehnt.
Ist die Kraft-Zentrallinie erst einmal einigermaßen etabliert, wird als nächstes der umgekehrte Stromfluss ebenso trainiert: Die Energie des Erdkraftfeldes wird über die Füße, durch den Körper und die Hände und über sie hinaus zu projizieren gelernt. Alleine dadurch sind, nach mehrjährigem Üben, ganz bestimmte und einzigartige Phänomene möglich. Eine wichtige Anwendung dieser Erdkraft bzw. des "Leihens der Kraft der Erde" liegt vor allem auch in den Kampfkünsten.
Die Fokussierung und Akkumulierung der Energie im Dantian ist zu jedem Zeitpunkt wesentlich und stellt ein ebenso zentrales Element zur Wiedererrichtung der eigenen Gesundheit wie zur Etablierung der Kreisläufe dar.
Im vorliegenden Lehrwerk wird auf jeden einzelnen dieser Punkte in entsprechenden Kapiteln intensiv, umfassend und präzise eingegangen.
Sind, durch regelmäßiges Training über einen langen Zeitraum, die körpereigenen Speicher der Energie wieder vollständig aufgefüllt, kann das Übertragen der Lebenskraft auf andere Menschen anvisiert und geübt werden.
Was ist "Professionelles QI Gong"?